boot 2019 – wird nicht langweilig!

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Wet­ter grau, Arbeit viel, Out­door-Leben wenig – im Jan­u­ar kommt die Messe boot wie gerufen. Von Trade Shows habe ich eigentlich mehr als genug in meinem Leben gese­hen, aber diese ist fast wie ein Tag Urlaub. Jeden­falls, wenn man den Luxus genießt, sich ein­fach nur als Besuch­er durch die Hallen treiben lassen zu können.

Detlef Hoepfn­er (Sehr guter) Wet­ter­vor­trag von Meeno Schrad­er beim Mag­a­zin “acht” 🙂

Nach dem ersten Schock der Reizüber­flu­tung schnell Rückbesin­nung auf die kleine, am Vor­abend zusam­mengestellte To-Do-Liste: Bei der Wet­ter­welt endlich die Sea­man-App erk­lären lassen. Das Team war super nett, die App ist sich­er gut, mit der Darstel­lung aber komme ich nach wie vor nicht so klar (z.B. im Gegen­satz zu Sejl­sikkert, das dichter an solchen Ama­teuren wie mir ist). Super dann der Wet­ter­vor­trag des Teams zur aktuellen Kli­maen­twick­lung und den Fol­gen für Segler. Zur all­ge­meinen Erheiterung am Stand ein­er Zeitschrift, die sich kurz nach Mess­es­tart noch als “acht” zu erken­nen gab. Weit­er dann zum Ver­sicherungs­mak­ler: Klein­er Schwatz über Mar­ket­ing, die möglichen Ver­sicherun­gen – und ich nehme wohl ein­fach die gle­iche Skip­per­ver­sicherung, wie in den Vorjahren.

Seekarten-Apps – endlich geht’s weiter

Näch­ste Auf­gabe: Was tut sich bei den Seekarten-Apps? Karten­werft ist lei­der wieder nicht da, will aber seine App vor dieser Sai­son kom­plett erneuern. Bei Delius-Klas­ing ist der Yacht-Nav­i­ga­tor wohl etwas im Stot­ter­modus, wir sollen uns im Früh­jahr wieder erkundi­gen. Navion­ics sieht unverän­dert aus, ich habe da aber immer so das Gefühl ein­er “Angler-App”. Timeze­ro ist mir zu über­frachtet, hil­ft mir auch jet­zt nicht, dass ich Radar ein­blenden könnte. 

Also noch zum NV-Ver­lag. Da fand ich bish­er wed­er die Kar­tendarstel­lung so gut wie bei der Karten­werft, noch die Darstel­lung der Soft­ware NVchart auf kleinen mobilen Geräten gelun­gen. Um nicht zu sagen: Total Murks. Von der sagen wir mal vor­sichtig “etwas dis­tanziert-steifen Stim­mung” am Mess­e­s­tand ganz abge­se­hen. 2019 nun die Riesenüber­raschung: Die App ist kom­plett neu, läuft auf Smart­phones, Tablet und diversen Desk­tops, synct dazwis­chen die Routen und – TATAA – schmeißt endlich die Rasterkarten über Bord und bietet (jet­zt schon in der Ost­see) nach der nöti­gen Umstel­lungsar­beit ab 2019 Vek­torkarten. Also Klick auf ein Objekt, und es geht nicht irgend ein “gemaltes” Fen­ster halb neben dem Bild­schirm auf, son­dern eine 1A skalierte Darstel­lung, welche die vie­len hin­ter­legten Zusatz­in­for­ma­tio­nen anzeigt, und wenn es nur eine Moor­ing-Boje ist. Es gab ja immer viele Argu­mente für die Rasterkarten, und manch­mal sind die ja auch schön hingepin­selt (mein Favorit bish­er in der Darstel­lung: ein­deutig Karten­werft). Aber zwis­chen den Zeilen spürte man doch meist her­aus: Das war den Ver­la­gen bish­er ein­fach zu viel Arbeit, und die Raster-Papierkarte der Umsatzbringer. Die Ein­blendung von Wind/Wellen/Hafeninformationen lief in der Vek­torkarten-Demo auf der Messe noch nicht, sollen aber in den näch­sten Wochen noch vor der Sai­son 2019 fol­gen. Und wenn Jeppe Schei­dt (Hydro­graph beim NV-Ver­lag und Spezial­ist für Seev­er­mes­sun­gen) ein­mal ins Erk­lären kommt, hört er gar nicht mehr auf: Es steck­en etliche Kar­tographen-Beson­der­heit­en drin. Die Lizenz für die App (5 Devices) ist bei den Papierkarten dabei, gibt es dann aber auch ohne Papierkarte als In-App-Kauf. Man traut sich kaum zu nörgeln, wenn das dem­nächst alles am Start ist: Aber ein Import unser­er extern getreck­ten GPX-Files wäre natür­lich das i‑Tüpfelchen.

Segeln in VR

Eine gele­gentlich­er Win­ter-Törn auf dem ural­ten Sail­sim­u­la­tor macht mir immer noch Spaß, im Jugend-Win­ter­pro­gramm wer­fen wir auch ein­mal Tac­ti­cal Sail­ing an (eben­falls neue Ver­sion 2019). Auf der boot waren die Bild­schirme zum virtuellen e‑s­port-Rac­ing durchgängig belagert, per VR-Brille kon­nte man sich aber auch an Bord eines Bootes ver­set­zen, dass etwas flot­ter unter­wegs ist. Schon cool, virtuell vom Heck aus das Team bei den Manövern zu beobacht­en und sich dank 360°-Video zwis­chen­durch umzuse­hen, was die Ver­fol­ger machen. Einen Schritt weit­er geht es bei www.sail24.com in Halle 11: Hier taucht man mit sehr hochw­er­tiger VR-Hard­ware in eine VR-Sim­u­la­tion ein, kann sich an Bord der Yacht bewe­gen – und diese dann per Con­troller in Bewe­gung set­zen und selb­st steuern.

Und schon sind acht Stun­den rum – schnell noch eine tolle Mütze bei Rymhart kaufen, Manu bei Roost­er besuchen, in der Baltikum-The­men­welt mit einem Hafen­meis­ter aus Let­t­land palav­ern und ab nach Hause. Die Sai­son kann dann langsam beginnen!

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