Ahoy Mates,
von den Plätzen her sind für unsere Tour ab dem 6. Oktober bereits rund 3/4 der Kojen belegt.
Euch ist ansonsten ein wenig schattig? Dann empfiehlt sich ein Besuch bei Käpt’n Aard: Der friert sich in Lemmer wirklich den Hintern ab. Hinzu kommt, dass „unser Schiff“, die Banjaard, in einigen technischen Bereichen zwecks Überholung ziemlich zerlegt ist. Und vor Saisonstart sollte natürlich von ihm alles wieder geprüft, repariert und möglichst am angestammten Platz in der richtigen Reihenfolge zusammenmontiert sein! Schon bei meinem nur rund eineinhalbstündigen Kurzbesuch letzte Woche sind mir die Finger an der Kamera festgefroren, und es trocknet natürlich kein Lack; selbst mit Arbeitshandschuhen lassen sich die Stahlbeschläge kaum bearbeiten, ohne dass einem der Frost in die Knochen zieht. Und dabei ist natürlich allein schon die Überholungsdauer selbst ein heftiger Kostenfaktor: bereits eine gammelige, ungeheizte Halle kommt schnell auf vierstellige Mietbeträge – monatlich. Letztlich musste Aard aktuell doch in eine wärmere (und noch teurere) Halle umziehen, um überhaupt weiterarbeiten zu können.
Ja was gibt’s denn da schon wieder zu reparieren, fragt man sich – hat der im Winter keine anderen Hobbys? Einerseits stehen sicherheitstechnische Überprüfungen an, beispielsweise wurden ringsum bereits die Stärken des Stahlrumpfes gemessen (und für gut befunden) und auch die Wandstärke der beiden Stahlmasten wird behördlich geprüft.
Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt aber auf dem Rig, das per Schwerlastkran von den Masten geholt wurde und nun in den Hallen liegt. Wenn man mit Aard zwischen den ganzen Rahen, Bäumen und was weiß ich herumstromert, fängt er immer wieder an zu schwärmen von den Holzqualitäten und mir schien, als könne er zu jedem Zentimeter Holz eine Geschichte erzählen: Hier war mal ein paar Tage etwas falsch montiert und heute noch ahnt man die Schleifspuren, dort haben sich Befestigungen gelöst und er arbeitet seit Tagen maßgefertigte Stahlhülsen ein, an anderer Stelle wiederum hat er vor Jahren Holzleisten eingeleimt, die noch heute beim Segelsetzen das Material schonen … Und auch für die Übergänge zwischen Segeln und Masten wird fleißig neu konstruiert: Etliche Beschläge wurden von den Masten abgeflext und es entstehen derzeit in einer Schlosserei neue, kräftig dimensionierte Teile in Einzelanfertigung, die dann sicher wieder die nächsten 100 Jahre halten werden.
Also für alle handwerklich Interessierten eine überaus spannende Baustelle. Und wir freuen uns schon jetzt auf die Momente, wenn sich Segel und Tauwerk über uns entfalten, um uns durch die Dänische Südsee zu den romantischen Inselstädtchen zu begleiten!